Gesetzliche Krankenversicherung
Besser eine gesetzliche Krankenversicherung oder private ?
An der Frage nach der richtigen Krankenversicherung scheiden sich immer wieder die Geister. Die meisten halten die private Krankenversicherung für die bessere Alternative, da die Leistungen besser, die Beiträge niedriger sind. Diese sehr einseitige Ansicht der Dinge
soll hier nicht vertieft werden. Eine möglichst genaue Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile beider Varianten ist von Bedeutung, wenn es darum geht, sich für eine der Möglichkeiten zu entscheiden.
Vorteile der privaten Krankenversicherung
Die private Krankenversicherung bietet für junge und gesunde Menschen einen besonders günstigen Beitrag. Grund dafür ist das Prinzip, dass jeder Versicherte für sich selbst verantwortlich ist. Es werden also keine Risiken Dritter mit berücksichtigt. Aufgrund der umfangreichen Wahlmöglichkeiten und der individuellen Zusammenstellung des eigenen gewünschten Tarifs lassen sich die Leistungen der privaten Krankenversicherung an die persönlichen Bedürfnisse nahezu perfekt anpassen.
So ist es beispielsweise möglich, mit Hilfe der privaten Krankenversicherung eine Brille finanziert zu bekommen. Für diese Kosten muss man in der gesetzlichen Krankenversicherung vollständig alleine aufkommen. Ähnlich sieht es bei Leistungen von Heilpraktikern und alternativen Therapien aus. Auch beim Zahnersatz beteiligt sich die private Krankenversicherung an den tatsächlich entstandenen Kosten prozentual, je nach gewähltem Tarif. Es werden also nicht nur Pauschalbeträge gezahlt.
Nachteile der privaten Krankenversicherung
So vielfältig die Vorteile der PKV auch sind, es stehen ihr mitunter einige gravierende Nachteile gegenüber. Während die Beiträge in jungen Jahren durchaus attraktiv sind, steigen sie mit höherem Eintrittsalter massiv an. Ein 40-jähriger Mann kann sich deshalb mitunter gesetzlich preiswerter versichern. Ein Wechsel der privaten Krankenversicherung kann mit massiven Nachteilen verbunden sein, etwa dem Verlust der Altersrückstellungen, so dass der Beitrag auch weiterhin drastisch ansteigt.
Für Familien ergibt sich das Problem, dass jedes Kind einen gesonderten Vertrag erhält und für es eigene Beiträge anfallen. Bei kranken Kindern kann dies schnell zu einer enormen finanziellen Belastung führen, die kaum zu tragen ist.
Vorteile der gesetzlichen Krankenversicherung
Die gesetzliche Krankenversicherung bietet den großen Vorteil, dass jeder nur nach seiner Leistungsfähigkeit, nicht jedoch nach seiner gesundheitlichen Situation belastet wird. Die Beiträge richten sich stets nach der Höhe des Einkommens, nicht jedoch nach den gesundheitlichen Entwicklungen. Wer wenig verdient, zahlt also wenig, wer viel verdient, muss mehr zahlen. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet weiterhin eine kostenfreie Familienversicherung. Jedes Kind wird kostenlos mit versichert, mindestens bis zum 18. Lebensjahr bzw. bis es eine Berufsausbildung aufnimmt.
Ein weiterer Vorteil bei der gesetzlichen Krankenversicherung ist der geringere bürokratische Aufwand. Ärzte rechnen direkt mit der Versicherung ab, so dass der Patient sich nicht um die Zahlung der Rechnungen kümmern muss.
Nachteile der gesetzlichen Krankenversicherung
Als wichtigster Nachteil bei der gesetzlichen Krankenversicherung gelten die geringen Leistungen. Wer eine außergewöhnliche Behandlung sucht, ist hier fehl am Platze, es werden ausschließlich Therapien von der Kasse finanziert, die im Leistungskatalog enthalten sind. Das Recht auf freie Arztwahl wird ebenfalls eingeschränkt, denn es können nur Ärzte ausgewählt werden, die entsprechende Verträge mit den Krankenkassen haben.
Weiterhin gilt es als Nachteil, dass beim Zahnersatz beispielsweise nur eine Standardlösung mit einem pauschalen Betrag abgegolten wird. Ob diese im Einzelfall allerdings die bestmögliche Variante darstellt, bleibt fraglich. Zudem müssen Patienten der gesetzlichen Krankenkasse auch dann den gleichen Beitrag zahlen, wenn sie so gut wie nie krank werden, was von vielen als großer Nachteil angesehen wird.